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Channel: Kommentare zu: Schwulenverehrung und Lesbenhass. Von Phoenix über dpa bis GQ.
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Von: John Dean

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Ich tippe mal, – in aller Vorsicht, zumal ich da jetzt nicht lange darüber nachgedacht habe – dass die vergleichsweise Unterrepräsentation bzw. Schlechtrepräsentation von lesbischen Frauen mit mehreren Dingen zu tun hat.

Das, was Chris genannt hat. Dazu kommt einfach der Umstand, dass die Gesellschaft eben noch patriarchal geprägt ist. Das bedeutet einerseits mehr Verständnis ggüber schwuler Sexualität (folgt diese doch im Wesentlichen männlichen Rollenmodellen), andererseits ist lesbische Sexualität ggüber der realen Gesellschaftsordnung und Herrschaftsordnung irritierender bzw. diese stärker in Frage stellend. Ein dritter Faktor ist vielleicht auch, dass lesbische Sexualität aus Sicht der Heterosexuellen etwas unsichtbarer ist. Es gibt jede Menge Schwule, die z.B. an ihrer Sprechweise kenntlich sind. Es gab bei Teilen der Schwulen eine regelrechte Coming-Out-Kultur. Ein vierter Faktor sind Klischees, z.B. relativ freundliche über Partyschwule und schwule Parties (die ja oft offen für Heten und Frauen sind), während die Klischees von Lesben eher (aus Sicht der Heteros/Normalos) negativ bzw. feindselig aufgeladen sind wie “Männerhasser”, “Kampflesben” etc.

Für einen Realitätsabgleich fehlt es vielen Menschen an einem Erfahrungshintergrund. Im Übrigen haben lesbische Frauen, aus ihrer mehrfach unterdrückten Position heraus (Belästigungen, Diskriminierungen im Arbeitsleben etc.) auch eher einige Gründe für eine defensiv-kritische bis ggf. feindselige Haltung gegenüber “Heten”, Männern und “Normalos”.

Das schlägt dann – ein Stück weit – zurück, so idiotisch und ungerecht das als Mechanismus auch ist.


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